trübe

trübe

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trü|be ['try:bə] <Adj.>:
1.
a) (besonders von etwas Flüssigem) [verschmutzt und] undurchsichtig wirkend:
trüber Apfelsaft; trübes Glas; das Wasser in der Pfütze war erst klar, doch als er mit seinen Lehmstiefeln hineintrat, wurde es trübe.
Syn.: schmutzig.
b) matt leuchtend, kein helles Licht von sich gebend:
der trübe Schein einer verstaubten Lampe; eine trübe Wintersonne.
Syn.: dunkel, düster.
2. von traurigen oder düsteren Gedanken erfüllt, auf solche hindeutend:
eine trübe Stimmung; trübe saß er in einer Ecke des Zimmers.

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trü|be 〈Adj.; -r, am trübs|ten〉 oV trüb
1. unklar, undurchsichtig, milchig (Flüssigkeit, Glas)
2. glanzlos, matt (Augen, Metall)
3. mit wolkenbedecktem Himmel, regnerisch, dunstig (Tag, Wetter)
4. bedrückt, niedergeschlagen, lust- u. schwunglos, unfroh (Person)
5. bedenklich, ungünstig (Zeiten)
● der Spiegel hat \trübe Stellen; \trübe Tage 〈Meteor.〉 Tage mit einem durchschnittl. Bewölkungsgrad von mehr als 4/5aussehen: die Zukunft sieht \trübe aus; \trübe vor sich hin schauen; sein: na, das ist aber weit hinein \trübe! 〈fig.; umg.〉 das ist aber schon ziemlich schlimm!im Trüben fischen 〈fig.; umg.〉 aus einer unklaren Lage Vorteil ziehen; \trübe in die Zukunft schauen [<mhd. trüebe <ahd. truobi „düster“; zu idg. *dher(ə)- „trüber Bodensatz (einer Flüssigkeit)“]

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trü|be , (seltener:) trüb <Adj.> [mhd. trüebe, ahd. truobi, wahrsch. rückgeb. aus mhd. trüeben, ahd. truoben (trüben) u. eigtl. wohl = aufgewühlt, aufgerührt]:
1.
a) (bes. von etw. Flüssigem) [durch aufgerührte, schwebende od. abgelagerte Teilchen] nicht durchsichtig, klar, sauber:
eine trübe Flüssigkeit, Pfütze;
trübes Glas;
trübe Fensterscheiben;
die Kranke hat trübe (glanzlose) Augen;
der Wein, der Saft, der Spiegel ist t.;
im Trüben fischen (ugs.; unklare Zustände zum eigenen Vorteil ausnutzen; wohl nach der früheren Gewohnheit der Fischer, den Schlamm am Ufer aufzuwühlen, um Fische aufzuscheuchen u. in ihre Netze zu treiben);
b) nicht hell leuchtend, kein volles Licht verbreitend:
trübes Licht;
eine trübe Funzel, Glühbirne;
c) nicht von der Sonne erhellt u. verhältnismäßig dunkel; [dunstig u.] nach Regen aussehend, verhangen, regnerisch:
trübes Wetter;
ein trüber Himmel, Tag, Morgen;
heute ist es t.;
d) (von Farben) nicht hell u. leuchtend:
ein trübes Gelb.
2.
a) gedrückt, von traurigen od. düsteren Gedanken erfüllt od. auf eine entsprechende Verfassung hindeutend:
eine trübe Stimmung;
es waren trübe Stunden, Tage;
er sprach mit trüber Stimme;
t. blicken;
b) von zweifelhafter Qualität u. unerfreulich:
trübe Erfahrungen;
das ist eine trübe Sache;
die Quellen, aus denen diese Nachricht stammt, sind t. (fragwürdig).

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Trübe,
 
Flüssigkeit mit suspendierten Feststoffteilchen in fein verteilter, meist kolloidaler Form, die nicht zur Agglomeration und Sedimentation neigen.

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Trü|be, die; -, -n: 1. <o. Pl.> trübe (1, 2) Beschaffenheit, Art. 2. (Fachspr.) Aufschlämmung fester Stoffe in Wasser od. einer anderen Flüssigkeit.

Universal-Lexikon. 2012.

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